Heidemarie Stahl:
Die Idee fand ich in einem Novellenband eines Zeitgenossen von E. T. A. Hoffmann. In der Novelle ging es um einen Mann, der mit dem Teufel wettet, dass dieser es nicht bei seiner Ehefrau aushalte. Nun erscheint mir das phantastische Element ohnehin sehr theaterträchtig. Ich griff diese Wette auf, konnte es aber nicht auf dem weiblichen Geschlecht sitzen lassen, dass es gar so zänkisch und streit-süchtig sei. Ich schuf zwei Ebenen: das Mittelalter und die Neuzeit, in die der Held sich vom Teufel versetzen lässt. Hier wird er mit Frauen unseres Jahr-hunderts konfrontiert, und seine Einstellung zur Frau wandelt sich.
Karl Dietrich:
Von solchen Gegebenheiten ausgehend, wurde ich zu einer Musik inspiriert, die mit dem tonalen Hören nicht bricht. Der Wechsel von Mittelalter und Jetztzeit musste eine Musik entstehen lassen, die den Dreiklang nicht scheut, die aber auch der erweiterten Tonalität Rechnung trägt.
Es ist jedoch nicht so, dass ich die Musik des 15. Jahrhunderts nachahme und dann in die Gegenwart springe, sondern ich verwende durchgehend zwei Impulse, den rhythmischen und den melodischen Impuls. Ein Stück Melodie kann jeder mit nach Hause nehmen.
Die Oper wird angespielt mit einer kurzen Ouvertüre für Schlagzeug. Utopische Intermezzi (Verwandlungen) beenden die erste, zweite und dritte Szene. Ein ostinater Rhythmus der Streicher, der aus dem ersten Ballett (Tanz der Teufel) entlehnt wurde, leitet die Verwandlungsmusik zu den utopischen Intermezzi ein. Die dritte Szene beginnt mit der Variante des melodischen Motivs des Eröffnungschores (erste Szene), das gelegentlich in allen vier Szenen wieder auftaucht; sie klingt mit dem utopischen Ballett (Tanz der Pfleger) aus. Die vierte Szene besteht aus dem ersten und zweiten Finale. Das zweite Finale ist ein Rampenfinale, bei dem das gesamte Ensemble (außer Ballett) noch einmal auftritt und musikalisch an die erste Szene erinnert. In tänzerisch konzertanter Art endet das zweite Finale.