Sonntag, 18.April 2004
Sinfonie Nr. 5 – Die Weimarische – Nach der Vorlage
des Gedichts von Schiller „Die Größe der Welt“
I. Satz – lento
Die der schaffende Geist einst aus dem Chaos schlug,
durch die schwebende Welt flieg ich des Windes Flug,
bis am Strande
ihrer Wogen ich lande.
Anker werf, wo kein Hauch mehr weht,
und der Markstein der Schöpfung steht
II. Satz – andante
Sterne sah ich bereits jugendlich auferstehn,
tausendjährigen Gangs durchs Firmament zu gehen,
sah sie spielen
nach lockenden Zielen,
irrend suchte mein Blick umher,
sah die Räume schon – sternenleer.
III. Satz – allegro – andante sostenuto – allegro
Anzufeuern den Flug weiter zum Reich des Nichts,
steur ich mutiger fort, nehme den Flug des Lichts,
neblicht trüber
Himmel an mir vorüber.
Weltsysteme, Fluten im Bach
strudeln dem Sonnenwandrer nach.
IV. Satz – lento ma non troppo
Sieh, den einsamen Pfad wandelt ein Pilger mir
rasch entgegen – „Halt an! Waller, was suchst du hier?“
„Zum Gestade
seiner Welt meine Pfade!“
„Segle hin, wo kein Hauch mehr weht,
und der Markstein der Schöpfung steht!“
Coda
„Steh! Du segelst umsonst – vor dir Unendlichkeit!“
„Steh! Du Segelst umsonst – Pilger, auch hinter mir!
Senke nieder.